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UNIVERSITÄTSSPORTCLUB USC e.V. VIADRINA
- Abteilung Schach -

Bericht an die USC-Mitgliederversammlung am 19. Dezember 2008

Ein Jahr früher als ich es erwartet hatte, beginnt der Tätigkeitsbericht der Abteilungsleitung erstmals in vier Jahren nicht mit dem gleichen Einleitungssatz. Diesmal lautet er: „Das turbulenteste Jahr seit Bestehen unserer Abteilung liegt hinter uns!“ Stichworte sind: Lügenbericht in der Märkischen Oderzeitung, der uns mächtig Ärger mit der Universitätsleitung einbrachte sowie zwei Mal eine falsche Mannschaftsaufstellung. Dies kostete uns den sicheren Brandenburger U 16-Meistertitel und hinzu kam ein unverschuldeter Punktabzug für unsere zweite Achtermannschaft, wodurch wir drei Plätze in der Endtabelle nach hinten rutschten. Dies haben drei Mitglieder innerhalb von nur einer einzigen Woche geschafft, die danach zum anderen Ortsverein gewechselt sind. Beim Frankfurter Open wurden unsere Teilnehmer durch eine neue Auslosungsvariante benachteiligt. Hinzu kam noch die Schiedsrichterleistung. Als Konsequenz werden wir an diesem Turnier nicht mehr teilnehmen, wenn wieder so gelost wird und/oder dieser Herr Schiedsrichter ist. Ich weiß, dass man dies in Luckau genau so sieht. Unser Verhältnis zum anderen Ortsverein ist dadurch etwas eingetrübt. Eine Mitschuld, dass einige Mitglieder den USC verlassen und zum anderen Ortsverein gegangen sind, laste ich mir an. Ich hätte Ärger voraussehen und letzte Saison in der Regionalligamannschaft bleiben müssen, dann wäre wohl einiges anders gekommen. Uns wurde zugesagt, dass es künftig keine Absprachen mehr von unseren Mitgliedern mit dem anderen Ortsverein ohne unser Wissen gibt.
Und um es ganz klar zu sagen: an der Nachwuchsförderung, am Leistungskonzept und den Zielstellungen unserer Abteilung ändert sich nichts! Spätestens 2012 sind wir im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich die Nummer eins in der Oderregion von Forst bis Schwedt. Sowohl in der Mitgliederanzahl als auch in der Spielstärke. Unsere Abteilung hat derzeit 28 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 15,9 Jahren. Ziehen wir die reife Trainerin und den überreifen Abteilungsleiter ab, sind es 26 Mitglieder und 12,8 Jahre. Unser Kassenbestand nähert sich dem vierstelligen Bereich und wir werden - wie immer - auch 2009 jedem Teilnehmer an der LEM einen Zuschuss gewähren.
Kommen wir nun zur Chronologie der Ereignisse:
- Einen neuen Teilnehmerrekord gab es beim Kükenturnier am 19. Januar 2008 mit 86 Startern. Unsere Mitglieder erwiesen sich als großzügige Gastgeber. Bestplatzierter war Christoph Hoffmann auf dem 28. Platz.
- Unsere Theresa Pohl hat, neben dem Schach, noch ein zweites schönes Hobby. Sie sammelt Brandenburger Meistertitel. In diesem Jahr kam der vierte hinzu. Im vergangenen Jahr war unsere Abteilung die erfolgreichste bei der Brandenburger Einzelmeisterschaft. Ein Platz, der 2008 leider nicht gehalten werden konnte.
- USC-dominiert waren die Frankfurter Teams bei der Brandenburger Schulschachmeisterschaft am 15. März 2008 in Lübbenau. Besonders der 3. Platz der Lindgren-Grundschule in der WK IV ist zu erwähnen. Ebenso der 2. Platz der Gaußianer in der WK III.
- Am 16. März 2008 nahm Theresa Pohl in Eberswalde an einem Vorbereitungslehrgang für die Deutsche Meisterschaft teil. Wir arbeiten sehr gut mit dem Landesstützpunkt in Eberswalde und deren Leiterin Mandy Barna zusammen.
- Einen festen Platz im USC-Terminkalender nimmt Görlitz zu Ostern ein. Zufrieden mit ihrem Abschneiden werden Theresa Pohl und Elisa Silz sein.
- In der C-Gruppe der Stadtmeisterschaft von Wismar belegte Theresa Pohl den Bronzeplatz und sie gewann auch die Jugend- und Frauen-Wertung.
- In der Brandenburgischen Vereins-Jugend-Mannschaftsmeisterschaft wurde das U 16-Team, dank der tatkräftigen Mithilfe des Mannschaftsleiters, leider nur zweiter, und die U 14-Mannschaft vierter.
- Mit dem dritten Platz von Elisa Silz ging das letzte Drachenturnier am 5. April 2008 zu Ende. Einen schönen Sprung nach vorn machte Christoph Hoffmann mit seinem 6. Platz beim Kükenturnier am gleichen Tag. In der Gesamtwertung aller drei Kükenturniere wurde Christoph Hoffmann als bester USC-er in der U 8-Wertung fünfter. Etwas besser sah es nach drei Drachenturnieren aus: Platz 3 bis 6 für Elisa Silz, Theresa Pohl, Tim Skrodzki und Erik Marx.
- Seit langem ist Theresa Pohl Brandenburger Kaderspielerin und hat unseren Verein auch bei den Deutschen Meisterschaften wieder würdig vertreten. Kristine Pews war in diesem Jahr Brandenburger Delegationsleiterin bei dieser Meisterschaft. Gemäß einem DSJ-Vorstandsbeschluss wird sie im kommenden Jahr nicht als offizielle Landesbetreuerin von Brandenburg bei Deutschen Meisterschaften akzeptiert. Hiergegen wurde vom Präsidium des Landesschachbundes Protest - auch im Namen von Kristine Pews - eingelegt. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
- Am ersten Mittwoch im Juni heißt es immer auf zu den Frankfurter Kinder- und Jugendsportspielen. Doch eigentlich könnte man, zumindest in der Spitze, auch von den USC-Spielen mit auswärtiger Beteiligung sprechen. Clara Sophie Krüger 1., Natalie Ehrenberg 2., Christoph Hoffmann 1., Tommy Lee Mikus 2., Thomas Struck 1., Janek Mücksch 1., Stefan Wurl 3. Platz.
- In diesem Jahr fand das Buto-Turnier (28. und 29. Juni 2008) mit 53 Teilnehmern in zwei Gruppen statt. Stefan Wurl wiederholte seinen Vorjahreserfolg und mit Carsten Meyer platzierte sich ein weiterer USC-er (6. Platz) unter den ersten zehn. Zufrieden werden auch Christoph Hoffmann mit dem dritten Rang im U 8-Turnier und Frances Schwanke als Sechstplatzierte sein. Wobei Frances als einziger ein Partiegewinn gegen den Turniersieger gelang.
- Ebenfalls zum vierten Mal fand das Turnier der Märkischen Oderzeitung statt. Hieran nahmen drei USC-er teil, die sich eher am Tabellenende orientierten.
- Auch in diesem Jahr investierte Kristine Pews wieder viel Mühe, Herzblut, Papier und Druckertoner in die Trainings, die Trainingsvorbereitung und das Saisonabschlussheft. Am 11. Juli 2008 war es wieder soweit: 98 Seiten Saisonabschlussheft im A 4-Format mit Berichten, 21 Trainingsthemen (Bauernkette, Jojo der Türme u.v.m.), Mattaufgaben für die Ferien, (Schach-)zitate, Bilder und Karikaturen bildeten die Chronik einer aufregenden Saison. Begonnen hat diese Zeitreise durch die Saison vor vier Jahren im A 5-Format mit 12 Seiten.... Pokale für die Wertungssieger sowie Urkunden für die drei Erstplatzierten gab es in vier Kategorien. Die Turnierlöwen: hierbei geht es um die beste prozentuale Punkteausbeute. Die meisten Turnierpartien spielte Theresa Pohl (64) und belegte im Feld der zweiundzwanzig gewerteten Akteure Rang drei mit 60,9 %. Einen Platz besser war Elisa Silz (34 Partien / 61,8 %). Turnierlöwin wurde jedoch eine der jüngsten USC-erinnen: Saskia Marx mit 13 Partien und 73,1 %! Der Bogenlaufpokal: er erinnert an den Königsmarsch, der in Form eines Bogens verläuft - Route h8-h1 über e5, oder eben entlang der h-Linie. Beim USC werden hierbei die höchsten DWZ-Zuwächse prämiert. Zehn Schachfreunde kamen in die Wertung; 197 Punkte für die weibliche Nr. 1 unseres Vereins: Elisa Silz und damit Platz drei. Carsten Meyer hat seine Zahl um 305 Punkte in der vergangenen Saison gesteigert, und satte 331 Zähler hat der Pokalsieger Erik Marx zugelegt. Der Seeschlangen-Pokal: Seeschlangen können bis zu 30 m lang werden und in Bezug auf das USC-Schach geht es um die variantenreichsten und besten Lösungen der Schachaufgaben der Freitagstrainings. In die Wertung kamen 21 Aufgabenlöser. Eine Urkunde für den dritten Platz erhielt Ricardo Saul (288 Punkte). Die beiden Erstplatzierten setzten vom Feld ab: Sven Krannich (448) vor Theresa Pohl (407). Den Auszeichnungsabschluss bildete der Excelsior-Pokal für die beste Gesamtleistung. „Excelsior“ steht im Problemschach für den Durchmarsch des Bauern vom Ausgangs- zum Umwandlungsfeld, und auch für den zweitgrößten je gefundenen Diamanten. 1. Elisa Silz, 2. Theresa Pohl, 3. Erik Marx.
- Beim Briesener Open waren auch neun USC-er dabei. Leider lag nur Theresa Pohl über den Erwartungen. Der Turniersieger gab der Märkischen Oderzeitung ein Interview in dem er von seinem Wechsel zum anderen Ortsverein sprach. ZITAT „wo die besten Frankfurter Schachspieler trainieren.“ ZITAT ENDE. Und damit ich das als älterer Herr auch ja nicht vergesse, hängt dieser Zeitungsartikel übrigens bei mir zu Hause an der Wand. Nun gibt es 63 organisierte Schachspieler in Frankfurt. Bisher dachte ich immer, dass Sven Krannich, Elisa Silz und neuerdings auch Jan Grabowski ebenfalls zu den besten Frankfurter Schachspielern gehören, und sie nicht beim anderen Ortsverein trainieren, aber da muss ich mich wohl geirrt haben....
- Auf welchem Niveau unsere Mitglieder spielen können, zeigten sie u.a. in zwei Berliner Turnieren: beim Lichtenberger Sommer hielt Sven Krannich gegen Fide-Meister Werner Reichenbach und gegen Soren Petersen (DWZ 2231) remis. Ebenfalls unentschieden spielte Kristine Pews beim Kreuzberger Turnier gegen Kristian Dimitrijeski (DWZ 2167).
- Die Küken- und Drachenturniere gehören der Vergangenheit an. Auch ist unsere ehemals erste Mannschaft nicht mehr im Mannschaftsspielbetrieb und die Trainings- und Wettkampfstätte ist, wie schon bei der Gründung der Schachabteilung, im Zentrum der Stadt.
- Bestplatziertes Mitglied beim Frankfurter Open war Elisa Silz auf Platz 10.
- Recht erfolgreich war unser Start in der Frauen-Regionalliga. Mit unserer Gastspielerin Julia Broock gelang auf Anhieb der 2. Platz. Den angebotenen Freiplatz in der 2. Frauen-Bundesliga konnten wir aus finanziellen Gründen nicht annehmen.
- Am 4. September 2008 hatte Kristine Pews Gelegenheit, in der neu gebildeten Leistungsprofilklasse (5. Klasse) des Gauß-Gymnasiums einen Schach-Schnupperkurs durchzuführen.
- Für die Arbeitsgemeinschaft Schach des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums - unter der Leitung von Kristine Pews –, haben sich in diesem Schuljahr 35 Schülerinnen und Schüler gemeldet. Neben dem bisherigen Mittwochstraining wird nun auch am Donnerstag Schach als gleichberechtigte "Wahlpflicht-Arbeitsgemeinschaft" neben Mathematik, den Naturwissenschaften und Informatik angeboten.
- Ein Aufbautraining gab es am 13. September 2008. Elf USC-er nahmen teil.
- Beim Qualifikationsturnier zur Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA Cup 6³ 2008/2009 vom 17. bis 19. Oktober 2008 in Halle/Saale hat sich Theresa Pohl für das Finalturnier qualifiziert. 
- Vom 26. bis 31. Oktober 2008 waren 16 USC-er im Trainingslager in Waldsieversdorf. Eine Bitte habe ich: wem das Essen nicht schmeckt, oder wer andere Beschwerden hat, soll dies bitte gleich vor Ort klären und nicht hinterher irgendwelchen Quark erzählen.
- Der 7. November 2008 war ein weiterer Meilenstein in unserer Abteilungsgeschichte. Erstmals war ein Fernsehteam bei uns. Der Beitrag wurde in der Sendung „Theodor“ im RBB am 16. November 2008 ausgestrahlt.
- Bei der Regionalmeisterschaft am 6. und 7. Dezember 2008 in Fürstenwalde haben, neben der vorberechtigten Theresa Pohl, fünf weitere USC-er die „Fahrkarten“ zur Landesmeisterschaft 2009 gelöst: Natalie Ehrenberg, Clara Sophie Krüger, Saskia Marx, Elisa Silz, Stefan Wurl. Nur ganz, ganz knapp an der Qualifikation vorbei geschrammt sind Alexander Busch (trotz 4 Punkten aus 5 Partien) und Tim Skrodzki. Wie es gute USC-Tradition ist, gab es auch hier untereinander keine Remis- oder sonstigen Absprachen. Besonders stolz können wir auf Carsten Meyer und Ricardo Saul sein, die beide gegen den Turniersieger locker mitgehalten haben. Und wenn ich mich nicht täusche, hätte Ricardo Saul durch Läufer g4 die Sache noch drehen können. Mit 19 Schachfreunden stellten wir das größte Teilnehmerkontingent. 
- Was haben wir in diesem Jahr noch erfahren? Von Kay Röming haben wir bei der REM gelernt, dass, wenn zwei Türme in der d-Linie stehen, und einer zieht auf die dritte Reihe, es auf dem Partieformular „Turm unten d drei“ heißen muss.
- Besonders zu erwähnen ist auch noch die Geheimwaffe von Janek Mücksch! Leider setzte er sie nur ein Mal ein. Alle, die dabei waren, wissen was ich meine. Ich sage nur drei Worte: Janek, Rüdersdorf, Kompass.
- Ohne die Mithilfe aller Mitglieder wäre der USC nicht das, was er ist. Und unser ganz besonderes Dankeschön gilt vor allem auch den Eltern. Für den USC engagiert und unterwegs waren Familie Fischer, Frau Hoffmann, Herr Krannich, Frau Krüger, Frau Lehmann, Familie Marx, Herr Mücksch, Familie Pohl, Herr Reiche, Herr Röming, Frau Silz und Frau Wurl. Dafür recht herzlichen Dank.

Schlusswort: Einige Frankfurter und auch Brandenburger „Schachfreunde“ sind der Meinung (oder der Hoffnung), dass die erfolgreiche Zeit des USC Viadrina bereits vorbei sei. Das ist Quatsch und diese Meinung fängt beim starten wieder an zu landen. Und wer es dennoch glaubt, dem möchte ich abschließend ein etwas abgewandeltes Zitat eines Schauspielers und Politikers mit auf den Weg geben: we’ll be back! Wir kommen wieder!
Norbert Heymann, Abteilungsleiter